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Baurechtliche Anforderungen
Laut Bauordnung für Wien muss in Gebäuden mit mehr als 2 Hauptgeschossen ein behindertengerechter Personenaufzug vorhanden sein. Dies gilt für Neubauten – bei Bestandsgebäuden ist der Einbau eines Aufzuges baupolizeilich erst vorgeschrieben, wenn neue Ebenen mit Wohnungen- zum Beispiel eine Dachgeschossausbau – errichtet werden.
Behindertengerechte Aufzugskabine
Neu errichtete Aufzüge müssen eine behindertengerechte Kabine aufweisen.
Barrierefreier Zugang
Ein behindertengerechter Aufzug muss natürlich auch einen barrierefreien Zugang von der Straße bis zum Aufzug haben.
Was tun, wenn Stufen am Gang vor der für den Aufzug vorgesehenen Stelle vorhanden sind
In unserer Praxis sind wir sehr oft mit solchen Gegebenheiten konfrontiert – meist lässt sich aber eine Lösung finden – zum Beispiel die Verlegung des Zuganges zum Aufzug in den Hof
Eine andere Lösung könnte der Einbau eines Treppenliftes sein.
Für die seltenen Fälle, bei denen ein behindertengerechter Zugang absolut nicht zu erreichen ist oder mit unzumutbar hohen Kosten verbunden ist, gibt es auch Ausnahmeregelungen in der Bauordnung.
Welche Möglichkeiten gibt es für den nachträglichen Einbau eines Aufzuges?
Die kostengünstigste und einfachste Lösung ist der Einbau eines Aufzuges in der Stiegenspindel (auch Treppenspindel genannt) – sofern ausreichend Platz vorhanden ist
Einbau in der Stiegenspindel
Die kostengünstigste und einfachste Lösung ist der Einbau eines Aufzuges in der Stiegenspindel (auch Treppenspindel genannt) – sofern ausreichend Platz vorhanden ist
Was tun wenn die Stiegenspindel zu klein ist?
Wenn die Stiegenspindel im Bestand für den Einbau eines behindertengerechtes Aufzuges zu klein ist, kann in manchen Fällen, wenn die Stufen breiter sind als das von der Bauordnung verlangte Mindestmaß von 120cm , die Spindel durch Abschneiden der Stufen vergrößert werden. Dies ist jedoch eine technisch sehr anspruchsvolle Lösung , die auch statisch bereits zu Beginn der Planung abgeklärt werden muss.
Sonderlösung – Anbau im Treppenlauf
In einem unserer Projekte- in dem absolut kein Platz für die Errichtung eines Aufzuges vorhanden war, haben wir den Aufzug im Treppenverlauf der gewendelten Stiege angeordnet.
Natürlich ist diese Lösung nicht behindertengerecht – in der Praxis stellt sie aber für die Bewohner (besonders in den oberen Geschossen) dennoch eine große Erleichterung des Alltages dar.
Aufzugseinbau an Stelle des WC-turmes
In den typischen Wiener Gründerzeithäusern sind die WCs meist in einem eigenen Turm an der Hoffassade angeordnet. Da diese heutzutage – da die Wohnungen WCs innerhalb der Wohnungen aufweisen – nicht mehr benötigt werden- kann oft an diese Stelle ein Aufzug errichtet werden
Aufzugszubau an der Hoffassade
Massiver Aufzugschacht
Bei einem hofseitigen Anbau eines Aufzuges ist die kostengünstigere Lösung die Errichtung eines massiven Schachtes
Bei diesem (von unserem Büro geplanten Beispiel) wurde der Aufzugsschacht mit der Errichtung von neuen Balkonen verbunden
Stahl-Glasschacht
Die Attraktivere – jedoch auch viel teurere -Lösung ist die Errichtung eines Stahl-Glas-schachtes
Aufzugszubau bei H-Traktern
Eine besondere Herausforderung stellt der Einbau eines Aufzuges bei den in Wien oft vorhandenen H-traktern dar ( Straßentrakt und Hoftrakt halbgeschossig versetzt und mit einem mittigen Stiegenhaus verbunden)
In folgendem von uns geplanten Beispiel wurde der Aufzug seitlich angebaut.
Was kostet ein nachträglicher Aufzugseinbau ?
Anbei ein paar Richtwerte (Stand 2021) für die reinen Baukosten
(exkl. 20% Mwst und Kosten für Planung, Statik usw.):
Annahme: Aufzug mit 6 Haltestellen,
Einbau in die Stiegenspindel 90.000€
Zubau mit massivem Aufzugsschacht 105.000€
Zubau mit Stahl-Glas-Schacht 165.00€
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